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Zähneputzen ohne Theater – 10 Cent fürs Sparschwein.

Zahnbürsten, Sparschwein
Ein Sparschwein hilft uns beim Zähneputzen ohne Theater

Zähneputzen war bei der Motte leider schon fast immer ein Kampf. Wir haben wirklich alles versucht, aber nichts hat so wirklich und vor allem dauerhaft geholfen. Eine zeitlang durfte sie ein Video beim Putzen gucken, aber irgendwann wollte ich das nicht mehr. Erstens gab es das Theater dann beim Ausschalten, zweitens ist sie jedesmal völlig abwesend. Aber dank Conni haben wir jetzt einen Weg gefunden, wie es (zumindest in den meisten Fällen) ohne Theater abläuft:

Zähneputzen ist für mich zum absoluten Horrorthema geworden

Für die Motte vermutlich auch, denn eine ganze Weile gab es wirklich JEDESMAL Theater. Jeden Morgen und jeden Abend den gleichen Kampf, der meistens darin endete, dass ich sie irgendwann festgehalten und irgendwie versucht habe, ihre Zähne halbwegs sauber zu bekommen. Und nein, das fühlte sich nicht gut an. Aber bei aller Liebe möchte ich nicht, dass wir zum Zahnarzt müssen, weil die Motte Löcher in den Zähnen hat. Das wird sie nämlich ganz bestimmt nicht toll finden.

Wir haben wirklich alles versucht. Gut zureden, erklären, warum das Zähneputzen wichtig ist, Videos schauen, das Zahnputzlied singen, loben, schimpfen, auf den Arm nehmen, zusammen putzen, allein putzen lassen, parallel ein Buch vorlesen - nichts hat geholfen. Und wenn, dann immer nur kurzfristig für ein paar Tage. Bei aller Geduld (die ich mal mehr und mal weniger habe) und allem Verständnis – irgendwann reicht es einfach. Irgendwann mag ich nicht mehr jedes Mal 20 Minuten im Bad zu verbringen, wenn ich genau weiß, dass es eh wieder Theater gibt. Und gerade, wenn man morgens zur Arbeit muss, ist die Zeit manchmal wirklich knapp.

Ich weiß nicht, wie oft ich mich gefragt habe, wann die Nachbarn wohl das Jugendamt anrufen, weil sie denken, der Motte wird etwas angetan. Dabei hat sie "nur" so laut und hysterisch gebrüllt, weil sie keine Lust zum Zähneputzen hatte.

Warum uns Conni beim Zähneputzen hilft

Und dann? Dann kam "Conni - meine Freundin Conni". Wie oft habe ich die Bücher insgeheim schon verflucht, wenn ich sie zum 78. Mal vorgelesen habe. Aber in diesem einen Fall hat Conni mir wirklich geholfe. Denn - sie wollte Taschengeld.
Und das wollte die Motte dann auch. Ob sie mit ihren 3 (inzwischen 4) Jahren noch zu jung dafür ist? Keine Ahnung. Aber ich habe meine Chance gewittert und ihr einen Deal vorgeschlagen: Für jedesmal Zähneputzen ohne Theater bekommt sie 10 Cent, die sie in ihr Sparschwein stecken kann.

Man könnte es "Erpressung" nennen, ich nenne es, einen Anreiz schaffen. Die Hauptsache ist doch, dass es funktioniert! Naja, nicht immer, aber wir haben eine wirklich gute Quote. Und weil der kleine Bruder natürlich auch gern etwas ins Sparschwein stecken möchte, aber uns weder seine Zähne putzen lässt, noch ein eigenes Sparschwein hat, kommt auch etwas mehr zusammen.

Zähneputzen zahlt sich aus

Auch Teil des Deals: Von dem gesparten Geld darf die Motte sich kaufen, was sie möchte. Als sich der erste Euro angesammelt hatte, waren wir zusammen unterwegs. Im Supermarkt holte sie sich zielstrebig - ein Mini-Glas Nutella (*lach*).
Stolz wie Oskar stellte sie es auf das Kassenband und erzählte der Kassiererin: "Ich bezahle das mit meinem eigenen Geld!" So niedlich! Die Dame an der Kasse musste sehr schmunzeln, und mein Mamaherz machte einen Sprung.

Ja, vielleicht ist es nicht die beste Methode, einer Dreijährigen Geld fürs Zähneputzen anzubieten. Andererseits sind wir alle froh, dass wir eine Methode gefunden haben, die (in den meisten Fällen) stressfrei bleibt und funktioniert. Inzwischen sogar häufig ohne die 10 Cent Prämie. Und die lernt gleich etwas über das Thema Sparen und den Umgang mit ihrem ersten Geld. Auch nicht so schlecht, oder?

Habt ihr Tipps zum Zähneputzen?

Jetzt müssen wir nur noch eine Methode für den kleinen Bruder finden. Der lässt sich mit 10 Cent aktuell noch wenig beeindrucken – und hält leider so gar nichts davon, dass wir mit einer Zahnbürste in seinem Mund rumfummeln möchten.
Falls jemand da einen Tipp hat – immer gern!

Veröffentlicht am Kategorien Baby und KinderSchlagwörter

Über Wiebke

In aller Kürze: Als Zweifach-Mama mag ich lieber Fußball statt Ballett, Bier statt Prosecco, Sneakers statt High Heels, Tarantino statt Titanic [obwohl so eine schöne Schnulze natürlich manchmal auch einfach sein muss :)], und ich hasse es, Schuhe zu kaufen. Davon abgesehen hänge ich an Hamburg, bin gern am Hafen, bei Konzerten im Stadtpark oder zum Mitfiebern im Volkspark – und all das am liebsten mit Kamera im Gepäck.