Springe zum Inhalt

Wo ist bloß die (Eltern)Zeit geblieben?

Erster Geburtstag: Figur, Kerze und Geschenke - Wiebkes WeltEin Jahr ist er schon her, dieser eine Moment. Plötzlich hat man seine kleine Tochter im Arm auf einmal ist man zu dritt. Und fast genauso plötzlich ist er heute schon da: ihr erster Geburtstag. Dabei kommt es mir vor, als wären wir erst gestern aus dem Krankenhaus gekommen. Stolz wie Bolle, mit dem kleinen Würmchen auf dem Arm - und keiner Ahnung, was auf uns zukommt, und wie sich alles verändern wird. Natürlich malt man es sich während der Schwangerschaft aus, aber im Endeffekt kommt vieles anders. Und das ist gut so!

Zeitloch in der Elternzeit.

Ein Jahr, das ist doch ewig viel Zeit. Habe ich gedacht, als ich an meinem letzten Arbeitstag vor dem Mutterschutz aus der Agentur gegangen bin. Eigentlich sogar mehr als ein Jahr, nämlich fast 13,5 Monate. Und jetzt? Sind es noch 2,5 Wochen bis zu meinem ersten Arbeitstag. Wo ist bitte die Zeit geblieben? Und wieso ist unsere Kleine plötzlich schon so groß?

Irgendwo in der Elternzeit muss es ein Zeitloch geben. Definitiv. Eben verschläft das winzige Baby noch die meiste Zeit des Tages und weckt uns nachts im 2-Stunden-Takt. Und plötzlich weiß und zeigt sie genau, was sie will, läuft um den Tisch herum, kriegt Zähnchen – und ist scharf auf Magnum Mandel.

Papa macht die Eingewöhnung – ein Glück!

Wenn ich wieder arbeite, startet für Lene die Eingewöhnung in der Krippe. Das heißt, nach einem Jahr fast 24-Stunden-Mama-Sein sind wir plötzlich den halben Tag getrennt. Kein Problem, habe ich vor einem Jahr gedacht, machen schließlich ganz viele andere auch so. Dass ich das nach einem Jahr deutlich wehmütiger sehen würde, hätte ich nicht erwartet. Dabei freue mich wirklich auf die Arbeit! Auf die Kollegen, die Abwechslung – und darauf, mich tagsüber wieder mit Erwachsenen zu unterhalten, statt „Hoppe Hoppe Reiter“ zu singen. Denn so schön das Mama-Sein auch ist, ab und zu habe ich es doch vermisst, einfach mal wieder etwas Anderes zu machen. Und trotzdem bin ich froh, dass der Papa die Eingewöhnung in der Krippe übernimmt. Denn mein kleines Mädchen dort abzugeben, obwohl es noch gar nicht versteht, warum man es allein lässt, und dass es wieder abgeholt wird – da weint mein Mamaherz.

Klar, Eltern-Sein, das bedeutet immer wieder auch loslassen. Aber dass der erste Schritt in die Selbstständigkeit so schnell kommt und sich so komisch anfühlt – das hat mir niemand vorher gesagt!

Ein Jahr voller Erinnerungen.

Ja, Eltern-Sein ist auch anstrengend. Man hat einen 24-Stunden-Job, macht sich viele Gedanken und kriegt wenig Schlaf. Und ja, ich habe es manchmal verflucht, um 20 Uhr ins Bett zu gehen, weil Lütti sonst nicht schläft. Aber was ist das schon, gegen alles, was man kriegt?

Allein das erste Jahr ist voll mit so vielen schönen Erinnerungen, dass sie hier den Rahmen sprengen würden. Zum Beispiel an das erste richtige Lachen, das inzwischen so ansteckend ist, dass ich jedes Mal gute Laune kriege. Oder an das Strahlen im Gesicht, wenn Baby sich morgens noch im Halbschlaf suchend umschaut und dann Mama und Papa entdeckt. An das Herz-Aufgehen, wenn sich zwei Ärmchen nach einem Ausstrecken und sich ein kleiner Kopf vertrauensvoll an die Schulter kuschelt. An die Freude über jede neu entdeckte Kleinigkeit. An unseren Stolz über jeden noch so kleinen Fortschritt. An die Begeisterung über das erste „Mamamamamam“ und „Bababababa“, das GANZ sicher „Mama“ und „Papa“ bedeutet. An das unglaublich schöne Gefühl, Baby einfach beim Schlafen zu beobachten. Und an so vieles mehr, das man hoffentlich nie vergisst.

Erster Geburtstag: Jetzt wird gefeiert!

Deshalb ist erst mal Schluss mit Wehmut. Denn es gibt nur einen ersten Geburtstag, und der wird jetzt gefeiert! Mit Luftballons, Kerzen, Geschenken – und vielleicht einem kleinen Magnum Mandel 🙂

Happy Birthday, unser großes kleines Mädchen!