Seit ich keine Fleisch mehr esse, und das sind inzwischen schon ein paar Jährchen, höre ich immer wieder die gleichen Fragen und Anmerkungen. Eine der beliebtesten: "Wenn Du Vegetarier bist, warum isst Du denn dann Fake-Schnitzel und nachgemachte Würstchen?" Ganz einfach:
Weil ich es mag. Weil ich Fleisch schon immer gern gegessen habe und den Geschmack wirklich mochte. Und weil ich weder aus geschmacklichen noch aus gesundheitlichen Gründen damit aufgehört habe, Fleisch zu essen, sondern aus ethischen. Oder anders ausgedrückt: Die Filme über Tiertransporte, Schlachthöfe, schlechte Haltungsbedingungen und Tierquälerei haben so große Spuren hinterlassen, dass ich für mich entschieden habe: Ich will das nicht mehr.
Ein gebratenes Huhn riecht leider immernoch verdammt gut.
Nur leider verändert sich der Geschmackssinn nach so einer Entscheidung nicht automatisch mit. Und wenn ich anfangs noch dachte, dass es mich irgendwann nicht mehr stört, weiß ich jetzt: Auch nach mehr als 20 fleischlosen Jahren riecht ein gebratenes Huhn leider noch verdammt gut, und auch das knusprige Stück Bauchfleisch lacht mich vom Grill aus noch an.
Die beste Lösung für mich wären also Schnitzel, Würstchen und Co., die zwar genauso schmecken, aber kein Fleisch enthalten. Dann hätte ich nicht mehr das Gefühl, auf etwas zu verzichten, aber auch kein schlechtes Gewissen, weil das Schweinchen für mch gelitten hat. Leider gibts nicht wirklich viele Erssatzprodukte, die dem Original nahe kommen. Aber es werden mehr.
Vegetarier essen nicht nur Blumen.
Vegetarier-Sein bedeutet also nicht automatisch, nur noch Blumen essen zu wollen. Und auch nicht, dass man Fleisch und Co. nicht mag. Die ganzen Diskusssionen, man wäre dann ja nicht konsequent, finde ich absolut blödsinnig. Es geht ja nicht darum, grundsätzlich nichts zu essen, was Fleisch oder Wurst heißt. Sondern nichts zu essen, das Tier enthält. Und für alle, die sich ernsthaft darüber aufregen, dass die Veggie-Wurst "Wurst" heißen darf, weil er sonst ja "zufällig" eine fleischlose Wurst kaufen könnte, ein kleiner Tipp: Lesen hilft!