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Und plötzlich ist alles anders.

Babyhand greift Mamas Finger.
Willkomnen auf der Welt, kleine Motte.

Naja, nicht so wirklich plötzlich. Schließlich hatten wir neun Monate Zeit, uns aufs Eltern-Sein einzustellen. Denn so ein kleines Würmchen fällt ja nicht über Nacht vom Himmel. Und trotzdem: Man kann sich wochenlang ausmalen, wie es wohl sein wird, wenn das Baby endlich da ist – im Endeffekt stellt es dann doch alles auf den Kopf. Und zwar eigentlich schon während der Schwangerschaft. Das ist auch einer der Gründe, warum sich hier so ewig nichts getan hat. Ich hatte einfach 178 andere Dinge im Kopf. Und jetzt – ist Wiebkes Welt zu Wiebkes Windel Welt geworden. Aber der Reihe nach 🙂

Wir werden Eltern!

Ein früher Samstagmorgen. Blitzschnell wird der zweite Strich sichtbar. Eigentlich war ich nicht mal sonderlich überrascht. Irgendwie hat man bzw. frau das scheinbar wirklich im Gefühl. Dann der Gedanke: „Ich leg den Test einfach heimlich, still und leise auf den Frühstückstisch.“ Keine 5 Sekunden später stürme ich kichernd und wild mit dem Test wedelnd auf Sebastian zu, der mich erst mal nur müde anblinzelt. Die Zeit bis zum ersten Arzttermin kriecht vor sich hin, dann haben wir es Schwarz-auf-Weiß: Wir werden Eltern! Noch ist es etwas abstrakt, dass aus dem kleinen Mini-Pünktchen auf dem Ultraschallbild in wenigen Monaten ein Kind werden soll. Aber Woche für Woche wird es konkreter.

Noch liegen ein paar Monate vor uns.

Die ersten 14 Wochen ziehen sich ewig, aber wir halten dicht und verraten niemandem etwas. Dann die Nackenfaltenmessung: Alles in bester Ordnung und – es wird zu 90 % ein Mädchen! Im Kopf sehe ich schon niedliche Kleidchen, Flechtfrisuren und allen möglichen anderen Mädchenkram vor mir – wie toll! Aber immer langsam, noch liegen ein paar Monate vor uns. Und das ist für einen Hypochonder wie mich gleich doppelt schwierig.

Kommt das Mäuschen früher?

So langsam, wie die ersten Wochen vergangen sind, so schnell fliegen die nächsten vorbei. Und plötzlich rückt der letzte Arbeitstag vor der Elternzeit immer näher. Irgendwie habe ich schon die ganze Zeit das Gefühl, dass Mäuschen nicht bis zum Termin Ende Mai warten wird. Und es sieht so aus, als ob ich Recht behalte: Kurz vor dem Mutterschutz sind sie plötzlich da, die ersten Wehen. Lassen sich aber zum Glück gut in Schach halten und verschwinden vorerst wieder.

Die Fruchtblase ist geplatzt!

Ganze 3 Wochen kann ich den Mutterschutz genießen. Die letzen Dinge erledigen, die letzten Babysachen kaufen. Dann träume ich nachts, dass es losgeht und die Kleine kommt. Aber war ja nur ein Traum 🙂 Ich düse morgens in die Stadt und mittags zur Akupunktur. Meine Hebamme fragt mich, ob ich denn keine Wehen hätte, und meint, dass es bestimmt nicht mehr bis Ende Mai dauert. Na gut, warten wir es ab. Zwei Stunden später liege ich auf dem Sofa, schaue etwas Trash-TV und lese Zeitung. Plötzlich ein komisches Geräusch aus meinem Bauch, irgendwas zwischen Knacken und Gluckern – so fühlt es sich also an, wenn die Fruchtblase platzt. Schnell den Mann anrufen, die letzten Sachen in der Kliniktasche verstauen und los geht’s.

Und dann ist plötzlich alles anders.

21 Stunden später ist es soweit: Unsere kleine Motte ist da, wir sind tatsächlich Eltern! Ganz ohne PDA, taube Körperteile, nicht wirkende Betäubungen oder andere Horrorszenarien, die mir vorher durch den Kopf geschossen sind. Dafür mit jeder Menge Glückshormonen, Adrenalin, Stolz – und ganz viel Liebe für das kleine Würmchen, das mit riesigen Augen noch etwas verwirrt in die Welt schaut. Das ist sie also, unsere kleine Lene! Und dann ist plötzlich alles anders.

Veröffentlicht am Kategorien Baby und KinderSchlagwörter , ,

Über Wiebke

In aller Kürze: Als Zweifach-Mama mag ich lieber Fußball statt Ballett, Bier statt Prosecco, Sneakers statt High Heels, Tarantino statt Titanic [obwohl so eine schöne Schnulze natürlich manchmal auch einfach sein muss :)], und ich hasse es, Schuhe zu kaufen. Davon abgesehen hänge ich an Hamburg, bin gern am Hafen, bei Konzerten im Stadtpark oder zum Mitfiebern im Volkspark – und all das am liebsten mit Kamera im Gepäck.