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Tränen morgens in der Krippe – und mein Mamaherz weint mit

Kita-Rucksack mit Brotdose und Taschentüchern
Taschentücher gehören im Moment zur Grundausstattung der Kita-Tasche.

Viel zu schnell war es vorbei, das erste Jahr meiner zweiten Elternzeit. Viel zu schnell feierten wir den ersten Geburtstag unseres Babys. Und viel zu schnell stand der Start in der Kita bevor. Bei der Motte war die Eingewöhnung damals relativ unproblematisch. Trotzdem war ich froh, dass der Papa sie übernommen hat. So haben wir es dieses Mal auch gelöst - allerdings lief diesmal alles anders...


Ich finde es ja nach wie vor krass, dass die Zwerge schon mit einem Jahr lernen mssen, morgens so früh aufzustehen - und dass sich das voraussichtlich bis zur Rente nicht mehr ändern wird. Und ja, ich hätte den Schlumpf (und auch die Große damals) sehr gern noch mindestens ein halbes Jahr zuhause behalten. Aber erstens habe ich mich sehr auf meinen neuen Job gefreut - und zweitens müssen wir nun mal unsere Miete und alles bezahlen. Deshalb hieß es für beide Kinder: Zwei Wochen nach dem Geburtstag geht die Kita-Eingewöhnung los.

Zum Glück hat der Papa die Eingewöhnung in der Krippe übernommen

Zum Glück hat Sebastian direkt gesagt, dass er das gern wieder übernehmen kann. Ich glaube, das war für alle Parteien noch die entspannteste Variante 😉 Und in der ersten Woche war selbst ich noch relativ entspannt, weil ich wusste, der Papa ist dabei. Trotzdem war es ein komisches Gefühl, morgens zur Arbeit zu fahren und den Kleinen zum ersten Mal nicht dabei zu haben, wenn ich unterwegs bin.

Es lief alles soweit gut, bis der Papa zum ersten Mal kurz rausgehen sollte. Da fing der Schlumpf an zu weinen, bis Papa wieder da war. Das zog sich eine Weile so hin - dann schlugen die Kitaviren zu. Leider nicht nur einmal, sodass die Eingewöhnung ständig unterbrochen wurde. Dazu gab es ein personelles Problem, was dazu führte, dass relativ häufig neue Erzieher in der Krippengruppe waren. An einem Morgen hatte die Bezugserzieherin dann Urlaub, und es waren zwei "völlig fremde" Springer für die Gruppe zuständig. Was natürlich nicht unbedingt dazu beigetragen hat, dass der Kleine sich wohlfühlt. Zum Glück hat sich zumindest dieser Punkt relativ schnell geklärt.

Mama muss beide Kinder in der Kita abgeben

Trotzdem zog die Eingewöhnung sich über 6 Wochen hin, dann musste der Papa auch wieder arbeiten. Und ich musste in den sauren Apfel beißen, und beide Kinder morgens abgeben.

Bei der Großen kein Problem, sie geht wirklich gern zur Kita. Beim Kleinen gab es täglich morgens Tränchen - und mein Mamaherz weinte regelmäßig mit. Ihn abzugeben, wenn er weint und eigentlich nur bei Mama bleiben will, bricht mir bis heute morgens fast das Herz. Irgendwann gab es dann eine Zeit, in der er plötzlich anfing, morgens zu lächeln - und allein in die Gruppe zu gehen. Ich war komplett erleichtert. Endlich keine Tränen mehr!

Sobald Mama geht, weint das Kind

Aber leider hatte ich mich zu früh gefreut...denn nach einer kurzen Pause, ich glaube, es waren die Weihnachtsferien, ging es morgens wieder los. Und seitdem weint der Schlumpf wirklich wieder jeden Morgen, wenn Mama geht. Er beruhigt sich zwar relativ schnell, spielt dann auch fröhlich, schläft mittags und spielt weiter, bis ich ihn wieder abhole - und trotzdem fällt es mir unglaublich schwer, mich morgens umzudrehen und zu gehen. Ich habe keine Ahnung, warum er immer noch jeden Tag weint. Und ich habe leider auch keine Ahnung, was wir ändern könnten, damit er mit einem besseren Gefühl in den Tag startet.

Ich weiß nicht, wie oft ich mich gefragt habe, ob es vielleicht einfach noch zu früh war. Ob es stimmt, dass Jungs häufig länger brauchen, um mit Veränderungen klarzukommen, als Mädchen. Ob wir ihn vielleicht doch noch mal zuhause lassen sollten - aber wie soll das gehen? Und wäre es beim nächsten Versuch anders? Ich habe mich oft genug als Rabenmutter gefühlt, weil ich mein weinendes Kind einfach abgebe.

Zu gehen, wenn mein Baby weint, fällt mir extrem schwer

Ich glaube fast, der Ablauf hat sich bei ihm schon so im Kopf festgesetzt: Wir bringen die große Schwester in ihre Gruppe, gehen dann zur Krippe, Mama geht gleich - also muss ich weinen. Aber wie kriegt man das aus dem Köpfchen wieder raus? Und müsste er nicht nach 5 Monaten wissen, dass wir ihn immer wieder abholen? Ich weiß es nicht 🙁 Zumindest scheint er sich ansonsten ja wohl zu fühlen, das beruhigt mich ein kleines Bisschen. Trotzdem fällt es mir jeden Morgen schwer, einfach zu gehen, wenn ich "mein Baby" weinen sehe und höre.

Aber ich hoffe sehr, dass es irgendwann vorbeigeht. Dass er genauso gern in die Kita geht wie seine große Schwester. Und dass ich dann endlich aufhören kann, mich wie eine Rabenmutter zu fühlen.

Kleiner Nachtrag:
Während der Artikel hier fertig in meinen Entwürfen lag, ist es tatsächöich passiert: Eine Woche lang klappte das Abgeben morgens ohne Weinen! Es wurde nur ein klitzekleines Bisschen gemeckert und gab einen leicht vorwurfsvollen Blick. Und dann - dann kamen die lieben Magen-Darm -Viren uns besuchen, das heißt, die Routine ist wieder durchbrochen. Ist das zu fassen?? Ich hoffe sehr, dass wir nach der Pause trotzdem da weitermachen, wo wir aufgehört haben...drückt uns die Daumen!

 

Veröffentlicht am Kategorien Baby und KinderSchlagwörter , ,

Über Wiebke

In aller Kürze: Als Zweifach-Mama mag ich lieber Fußball statt Ballett, Bier statt Prosecco, Sneakers statt High Heels, Tarantino statt Titanic [obwohl so eine schöne Schnulze natürlich manchmal auch einfach sein muss :)], und ich hasse es, Schuhe zu kaufen. Davon abgesehen hänge ich an Hamburg, bin gern am Hafen, bei Konzerten im Stadtpark oder zum Mitfiebern im Volkspark – und all das am liebsten mit Kamera im Gepäck.